placholder
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Ideenwettbewerb Doppelkindergarten Ebnet

Bauzeit

Ideenwettbewerb 2013


Bauherrschaft

Liegenschaftenkommission Nürensdorf


Bauleitung

ARGE mit Thomet Bauleitungen AG


Auftragsart

Ideenwettbewerb


Baukosten

2546000


Adresse

8309 Nürensdorf


AUSGANGSLAGE
Die Bauparzelle liegt am Rebweg auf dem Grundstück Kat.-Nr. 176 in einer Zeile von Mehrfamilien- und Doppelhäusern. Die Hanglage öffnet den Blick zur angrenzenden Schulanlage Ebnet. An der Nordostseite führt ein Fussweg dem Grundstück entlang und verbindet den Rebweg mit der Uebrichstrasse.



ERSCHLIESSUNG
Das Entwurfskonzept steht in Analogie zu den Doppelhäusern und sieht einen Durchgang über die Parzelle zwischen den beiden Gebäudekörpern vor. Dieser lässt den Zugang sowohl vom Rebweg als auch über die Uebrichstrasse zu. Beide Wege sind mit Rampen rollstuhlgängig erschlossen. Vom Rebweg her kommend, werden die Kinder über einen gedeckten und von der Strasse abgeschirmten Zugangsbereich geführt. Über diesen Vorplatz gelangt man direkt in einen der beiden Kindergärten.



UMGEBUNGSGESTALTUNG
Durch die volumetrische Setzung entsteht ein Eingangs- sowie ein Gartengeschoss. Am Rebweg dient der Vorbereich der Erschliessung und als gedeckter Pausenraum. Über eine breite Treppe, die ebenfalls als Pausenraum dienen kann, gelangt man zum unteren Geschoss. Das zur bestehenden Schulanlage orientierte Gartengeschoss gliedert die Aussenanlage mit Hartplatz, Sandkasten, Spielbereichen und Pflanzbeeten. Somit entsteht eine klare, aber spielerische Trennung der beiden Geschosse die viele Möglichkeiten offen lässt. Die Umgebungsfläche in Hanglage soll mit Bodendeckern und einzelnen Bäumen einen einfachen Unterhalt bieten.



ENTWURFSIDEE
Das Eingangsgeschoss dient dem Ankommen im Kindergarten. Eine offene und hell gestaltete Eingangshalle mit Garderoben nimmt die Kinder in Empfang. Direkt daran angeschlossen liegen die Nasszellen mit Waschbereichen.

Die beiden Grossgruppenräume liegen im Eingangsgeschoss im Anschluss an die Garderoben. Ein konzentriertes und spezifisches Lernen soll hier erreicht werden. Den beiden Grossgruppenräumen dient ein Putz- und Materialraum mit dem nötigen Stauraum.

In der Mitte dieser beiden Räume befindet sich der Lehrerarbeitsbereich. Dieser wird über die Eingangshalle erschlossen und führt zudem direkt zu den beiden angrenzenden Grossgruppenräumen. Dadurch kann jeder dieser Räume einzeln begangen werden. Lehrpersonen können sowohl Vorbereitungen machen, als auch jederzeit direkt zu den Gruppenräumen gelangen.

Das Gartengeschoss dient mit den beiden Haupträumen dem Übergang zwischen Innen und Aussen. In der Eingangshalle gelangen die Kinder über die Treppe in das darunterliegende Klassenzimmer oder direkt in den Aussenraum. Diese können mit Treppenliften ausgestattet werden. Die Klassenzimmer werden sowohl von Vorne als auch von der Seite her belichtet. Das seitliche Fenster bietet einen freien Blick zum Pflanzbeet. Das Hauptfenster bietet gut belcihtete Arbeitsplätze und den Blick über die Schulanlage Ebnet. Rückwertig liegen im unteren Geschoss Nasszellen, ein Materiallager, sowie der Haustechnikraum.

Durch die räumliche Organisation ist eine Vielzahl an Belegungsmöglichkeiten denkbar. Das Konzept bietet einen Kindergarten der auch Einzel- oder Gruppenunterricht mit Fachkräften von Aussen anbieten kann

KONSTRUKTION UND HAUSTECHNIK
Das vorliegende Konzept sieht eine Massivkonstruktion mit hinterlüfteter Holzfassade vor. Das Erscheinungsbild wird durch eine vertikale Lattung geprägt. Die Fenster werden eingerahmt und als Alumiumrahmen mit integriertem Storenkasten für die Rafflamellen vorfabriziert. Wo nötig kommt bei Aussen- oder Innenwänden Beton (20cm oder 25cm) zum Einsatz. Die anderen Aussen- und Innenwände sind in Backstein (BN15 / BN17.5) vorgesehen. Die Decken werden betoniert damit die nötigen Dimensionen für die kontrollierte Lüftung sowie die statischen Anforderungen gewährleistet sind. Die hinterlüftete Holzfassade mit Mineralwolle (24cm) und Holzkreuzlattung bietet eine nachhaltige Aussenhülle, die den verschiedenen Anforderungen standhalten kann.

Als Vorgabe aus dem Wettbewerbsprogramm soll die bestehende Schnitzelfeuerung der Schulanlage Ebnet erweitert werden. Alternativ könnten die Minergie-Anforderungen auch mit einer Wärmepumpe mit Erdsonde erreicht werden. Auf Wunsch der Bauherrschaft können auf dem Dach Photovoltaikzellen errichtet werden. Die Räume werden den Anforderungen entsprechend mit Bodenheizung beheizt. Mit der eingebauten kontrollierten Lüftung wird der Minergie-Standard erreicht.


FARBGESTALTUNG UND MATERIALISIERUNG

Die Einbauten wie Garderoben, Schrankwände und andere Einbauten werden in 3 verschiedenen Farben gehalten. Sanftes Grün, Blau und Lila. Diese zurückhaltenden Farben lassen eine spielerische Farbkombination der unterschiedlichen Einbaumöbel wie Schränke, Bücher- und Spielregale, mobile Boxen und Arbeitsplätze zu. In den Klassenräumen kommt bei den Wandschränken magnetische Farbe zum Einsatz. An der Pinwand aus Kork im Klassenzimmer neben der Ausgangstüre lässt sich jede Zeichnung oder Notiz befestigen. In den Gruppenräumen und Klassenzimmern werden die Böden mit Linoleum ausgeführt.

In der Eingangshalle, den Nasszellen und Putzräumen werden keramische Platten eingesetzt. Vor den Hauseingängen werden Aussen und Innen Schmutzschleusen in den Boden eingelegt.

In Kombination mit den Tischen, Stühlen, Fenstersims und dem Klettergerüst aus Eiche soll eine angenehme und reduzierte Spiel- und Lernatmosphäre für Kinder erreicht werden. Die Griffstangen der Türen und die Geländerhand-läufe sind ebenfalls aus massiver Eiche gefertigt.

Die Innenwände und -decken werden weiss gestrichen. Decken mit Weissputz zum Streichen, Innenwände mit Abrieb oder Tapete.

Die Beleuchtung mit den vorgeschlagenen Deckenlampen sorgt für eine gute Grundausleuchtung. Das Waschbecken in der Nische wird separat ausgeleuchtet. Oblichter sorgen in den Erschliessungsbereichen und den Nasszellen für ein angenehmes Tageslicht.

Die Aussenhülle wird mit anthrazit gestrichenem, thermisch behandeltem Fichtenholz gestaltet. Die Aluminiumgewände liegen wie Broschen in der Aussenhaut des Gebäudes. Die Farben Grün und Blau zeichnen auch nach Aussen die beiden Kindergärten ab und geben den Kindern eine Adresse. So werden die Eingangstüren in den entsprechenden Farben gestaltet. Denkbar wäre dies auch bei den Fenstergewänden.

Für die Hartplätze sind Zementplatten vorgesehen, Spiel- und Kletterbereiche entsprechend mit Matten ausgelegt. Die Umgebungsmauern und Sitzbänke in Beton werden lasiert.

Die Aussenbeleuchtung des Zugangsbereiches, der Aussentreppe und den beiden Rampen sorgt für sicheres Kommen und Gehen in dunkleren Stunden als auch in den Wintermonaten.